Es wird so langsam zu einem Brauch, den wir auch definitiv beibehalten möchten. Unsere Jahresendzeitgedanken. 2022 – was ein Jahr. Hatten viele gedacht, die Coronajahre seien unangenehm – 2022 legte noch einen Krieg innerhalb des europäischen Kontinents drauf. Einen Krieg mit grausamen Folgen für die Menschen, die ihn direkt erleben. Einen Krieg, der aber auch uns als Land zumindest wirtschaftlich traf.
Doch ganz ehrlich – wir selbst als Familie haben hier nicht zu klagen. Da gibt es genügend Menschen, denen es deutlich schlechter geht. Uns geht es gut. Dafür sind wir dankbar. Und so blicken wir nun einmal zurück auf das Jahr, welches sich nun Stück für Stück verabschiedet.

Der Anfang des Jahres dümpelte so vor sich hin. Wir besuchten im Januar Hattingen für ein Wochenende, wo wir an der Ruhr entspannten. Der einen oder anderen Wanderung daheim folgte unsere letzte wirklich große Wanderung mit Tapsi. Ein letztes Mal gingen wir gemeinsam den Sonnenweg. Er genoß es in seinem Trott. Im März ging es erst wieder mit Groot auf Tour. Einmal nach Menden, wo wir eine Nacht am Waldrand verbrachten und die Familie besuchten.



Doch bevor es nun auf unsere erste längere Tour ging, zeigte Tapsi sich kränkelnd. Die Hinterhand mochte partiell gar nicht und Futter war auch doof geworden. Gut, er war nie der große Fresser, aber das war komisch. Also auf zum Tierarzt. Nach Blutuntersuchungen, Ultraschall und Röntgen standen die Diagnosen. Während eines längeren Gesprächs mit der Ärztin – meine Leitplanke in den folgenden Monaten – war uns bewusst: Es konnte sich um Tage oder Wochen handeln, die unser Bär noch an unserer Seite war.
Ja, okay, er war im Januar 18 Jahre geworden – ein tolles Alter für einen Bären, aber trotzdem war es übel, so deutlich zu wissen, wie nah das Ende sein könnte. Sollten wir unter diesen Bedingungen unsere Tour tatsächlich starten? Ja, wir entschieden uns bewusst dafür, nun nicht auf den Tod wartend daheim auszuharren, denn Tapsi liebte es, unterwegs zu sein. Mit Blutbild, Arztbericht, Medikamentenbox und Spezialfutter sollte es fortan losgehen. Die Option, zurück zu fahren, wenn es nicht passt, hatten wir doch. Und heißt es nicht immer, man solle jeden Tag leben, als sei es der letzte?
Die Tour war schön, wenn auch von diversen Wetterwirren begleitet. Nur Sonnenschein kann doch jeder. Wir sind schließlich Allwettercamper und so genossen wir auch Wind, Kälte, Schnee und Regen.








Weiter ging unser Camperleben an der Mosel, wohin es uns zu Ostern verschlug. Ein schöner Stellplatz nah am Wasser unterhalb eines Weinberges und traumhaftes Wetter. Und ja, diesmal erlebten wir einen wirklich vollen Stellplatz. Allerdings bedeutete das in unserem Fall nichts Schlimmes. Abstände wurden dennoch eingehalten, Ruhe und Freundlichkeit herrschten vor. Wenn das immer so ist, dann ist an vollen Stellplätzen nichts Wildes. Es sind halt viele verschiedene Menschen von einem Hobby geeint auf einem Platz.



Zu Pfingsten sehnten wir uns nach Ruhe und da wir kurz zuvor die Webseite Alpaca-Camping entdeckt hatten, wollten wir das gerne mal testen. So buchten wir für das Pfingstwochenende einen Platz an einer alten Ziegelei an den Leineauen. Herrlich, Natur pur, Stille, viele Möglichkeiten mit den Mädels zu laufen und freundliche Gastgeber. Definitiv eine Art des Reisens, die wir gerne öfter in Anspruch nehmen werden und die wir dieses Jahr noch öfter nutzten.



Der überaus heiße Sommer hielt uns vom Reisen etwas ab. Weder die Hunde noch wir sind Freunde solcher Temperaturen. Nur einmal ging es nach Hattingen an die Ruhr, wo wir wieder unseren Lieblingsplatz besuchten. Ansonsten tobten wir uns daheim aus, wo ein neuer Gartenteich zum Ende des Jahres gebaut werden sollte. Wiese war ja doch überbewertet, das zeigte uns die braune, unser Haus umrahmende Fläche.



Dann wurde es Herbst. Und unsere nächste Tour stand an. Von Rheinland-Pfalz an den Titisee, Richtung Bodensee und auf die Alpenstraße, dort einige schöne Ecken besuchen und schließlich über den Chiemsee und Würzburg nach Hause. Es war eine herrliche Tour, die nach vielen Besuchen an der Ostsee zuletzt unsere Liebe zu den Bergen wieder aufblühen ließ. Der Plan für die nächste lange Tour nahm gestalt an in dieser Zeit.












Unsere letzte gemeinsame Reise mit Tapsi. Am 20. Oktober stand unsere Welt still, während sie um uns herum weiter herumwirbelte. Für uns ging es langsam, stolpernd voran. Die erste Reise ohne ihn. Zunächst ein Besuch der Marina Fuestrup, dann schnell nach Hause und dann ein Wochenende auf dem Straußenhof Hohensayn über Alpacacamping gebucht. Wieder ein traumhafter Platz bei meganetten Gastgebern. Wir wanderten viel, als hätten wir nun plötzlich alles nicht gelaufene nachzuholen. Vielleicht auch ein „Dem Schmerz entwandern“ oder vor ihm weglaufen? Verarbeitung auf jeden Fall. Trauerarbeit…






Maja und Pami waren bislang schon ein gutes Team geworden, doch nach Tapsis Tod rückten die zwei Ladys noch näher zusammen. Wir wanderten auch daheim viel. Dann kam der erste Advent und mit ihm unsere letzte Tour in diesem Jahr. Nach einer Nacht in Wertheim ging es weiter: Dinkelsbühl war das Ziel. Hier fand das Campertreffen von MiKa-Caravan und Campertobi statt. Und es war super.






Und nun geht es auf Silvester zu. für uns beide heißt es zuvor noch etwas Arbeiten. Irgendwer muss ja zwischen den Tagen parat stehen, warum also nicht wir.
Wir wünschen allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und vor allem gesundes und glückliches Jahr 2023.

Kommentar verfassen