Am 24. September 2022 ging es los – zum einen die eigentlich ersehnte regnerische Zeit – zum Anderen unsere Fahrt über die Deutsche Alpenstraße. Nur eine Woche Urlaub, aber die wollten wir nutzen und Regenwetter auf Reisen oder beim Bootsfahren, das kennen wir ja schon. Davon lassen wir uns doch nicht abschrecken.
Im Großen und Ganzen hatten wir auch tatsächlich Glück. Es waren nur zwei Tage dabei an denen es Mäuse regnete.
Den ersten Stellplatz hatten wir vorab über Alpaca-Camping gebucht. In der Pfalz hatten wir ein wunderschönes Weingut gefunden, auf dem wir die erste Nacht unserer Reise verbringen wollten. Neben köstlichem Wein wurde uns Campern hier alles geboten, was man sich so wünschen konnte. Ein WC war vorhanden, ein Wintergarten mit Kühlschrank in welchem man Weinproben machen konnte, zwei Regiomaten mit Fleisch, Wurst, Käse, Honig, Eiern und natürlich Wein, eine Milchtankstelle und sogar ein Eisautomat mit regionalem Eis. Abends gab es sogar ein Date mit den Alpacas des Hofes, bei dem interessante Fakten über die flauschigen Tiere berichtet wurden. Ein großartiger Einstieg.



Sonntags ging es weiter Richtung Süddeutschland. Doch bevor wir unseren Weg auf der Alpenstraße starteten fuhren wir in den Schwarzwald – hier waren wir schließlich auch noch nicht gewesen. Der Titisee war unser Ziel. Hier fanden wir einen einfachen Stellplatz von dem aus der See fußläufig zu erreichen war. Zwar mussten wir getrennt gehen – was für uns, Maja und Pami fußläufig schnell erreichbar ist, kann Tapsis Kräfte schon übersteigen, aber wir konnten beide einen Blick auf den See genießen. Lange gemeinsame Stadtbummel fallen zur Zeit halt aus. Das Kulturprogramm ist, wenn der Senior gebrechlich wird halt nur noch eingeschränkt. Aber dennoch würden wir keine Minute der gemeinsamen Reisen missen wollen.



Nun aber…das nächste Ziel war Lindau am Bodensee und genau hier beginnt sie: Die Deutsche Alpenstraße. Über rund 450 km führt diese Ferienstraße, die wohl zu den ältesten des Landes zählen soll, von Lindau bis ins Berchtesgardener Land an den Königssee. Wetterbedingt – in grauen Wolken und Nebel verborgen sind Passstraßen für uns dezent unprickelnd – sind wir sie nicht komplett gefahren und in manchen Teilen auf die Autobahn ausgewichen. Allerdings werden wir sie sicher nicht zum letzten Mal besucht haben.
Von Lindau aus fuhren wir bis nach Lindenberg, wo wir einen hübschen, kleinen Wohnmobilstellplatz direkt unterhalb des Waldsees fanden. Hey, der Weg zum Waldsee war sogar für Tapsi machbar und auch, wenn für die Vierbeiner hier Badeverbot herrschte, war es doch schön, mit allen zusammen am See zu sitzen und den Tag zu genießen.



Und ja, hier holte uns der Regen ein….brrrr….und das an einem absoluten Bad-Hair-Day. Als nächstes bitte einen Stellplatz mit der Option auf eine heiße Dusche, liebes Universum – wenn Du schon unserer Bitte auf ausschließlich nächtlichen Regen nicht nachgekommen bist.



Ein wenig über die Karte geschaut, Orte angesehen, Stellplätze verglichen und schnell blieben wir in Blaichach hängen. Yes! Ein schöner Stellplatz an zwei Seen gelegen mit Dusche. Perfekt! Das nächste Ziel war also der Wohnmobilstellplatz Alpen-Rundblick. Die Website versprach nicht zuviel. Nachdem wir an der Rezeption eingecheckt hatten, genoß Stefan die Zeit in Groot, während ich mit den Mädels solange es trocken war, zu einer Spazierrunde um die Seen herum aufbrach. Den grausigen Haaren war ich inzwischen mit einer Mütze Herr geworden. Die Dusche musste noch warten. Zum Abendbrot gab es leckeren Käse, Kaminwurzen und Vinschgerl. Wir hatten auf dem Weg noch Halt gemacht. 🙂



Der nächste Tag begann mit einer heißen Dusche – apropos Tag, welchen Tag hatten wir inzwischen eigentlich? Ah, Mittwoch. Im Urlaub verlier ich irgendwie meist jegliches Zeitgefühl. Tag beginnt, Tag endet – ansonsten zählt nur Leben. Frisch geduscht, Frisürchen gerettet und auf ging es. Garmisch-Partenkirchen. Mal schauen, wie es dort so war. Also gut, auf unsere aktuelle Weise schauen. Erschreckt stellten wir zunächst einmal fest, dass auf manchem Stellplatz dort höchstens zwei Hunde erwünscht waren. Woher kommt eigentlich die Meinung, dass mehr Hunde gleich mehr Unbehagen auf dem Stellplatz/Campingplatz verursachen. Ein Dauerbeller, der möglicherweise noch nach allem schnappt, was seinen Weg touchiert und dessen Besitzer absolut uneinsichtig ist, was die Entfernung der hündischen Hinterlassenschaften betrifft, ist sicher störender als drei gut erzogene Hunde mit rücksichtsvollen Haltern. Aber das nur am Rande.
In einem YouTube-Video hatten wir den Stellplatz am Hausberg gesehen, der auch bei Park4night zu finden war. Hier verbrachten wir mit einigen anderen Campern eine ruhige Nacht, während im Laufe des Tages/Abends noch die Vorarbeiten für die kommende Wintersaison liefen.



Gut, so langsam frusteten Nebel und Regen doch irgendwie. Was sagte denn die Wetter-App bitte: Wann und wo sollte es zumindest etwas besser sein? Chiemsee – zumindest regenfrei – weitgehend – also eine geringere Regenwahrscheinlichkeit. Komm, lass uns schauen. Und der Blick lohnte sich. Das nächste Ziel war also der Wohnmobilhafen in Bernau am Chiemsee. Früh erreichten wir ihn und wurden mit einem Traumplätzchen mit Blick auf den See belohnt, so dass wir uns ganz schnell einig waren, hier zwei Nächte verleben zu wollen. Nicht nur der tolle Stellplatz, nein, wir hatten auch blauen Himmel bekommen. Wow.

Herrlich! Nach einem schnellen Check-In, der hier vollautomatisiert und bargeldlos erfolgt, genossen wir einen schönen Spaziergang und vor allem die Sonne. Im Supermarkt in der Nähe wurde noch eingekauft. Selbst Tapsi zeigte sich bester Konstitution und Laune, so dass wir für seine Verhältnisse recht lange Spaziergänge machen konnten, bei denen er sogar mal im See baden durfte.










Hier fiel uns der Abschied schon richtig schwer, doch unsere Urlaubszeit neigte sich dem Ende zu und wir wollten nicht die komplette Strecke ins Sauerland in einer Tour durchfahren, sondern lieber einen Zwischenhalt auf der Hälfte einlegen. Es fand sich über Alpaca-Camping das schöne Weingut Hirn. Hier erstanden wir noch einen guten Wein und genossen eine herrlich ruhige Nacht inmitten der Weinfelder.


Knackig kurz von durchwachsenem Wetter begleitet war unsere kleine Tour auf und entlang der Deutschen Alpenstraße. Viele Ecken haben wir gesehen, die uns sehr gefallen haben. Nette Menschen haben wir kennengelernt. Und wir hatten einfach eine wunderschöne, entspannte gemeinsame Zeit. Bis zur nächsten Tour ist es nun nicht mehr so lang hin und wir freuen uns – obgleich wir noch ziellos sind – jetzt schon.
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