19.55 Uhr und eigentlich irgendwie schon im Modus: Müd‘ und satt… Doch einen Tee und ein Glas 43ergibt es noch, bevor es ins Bett geht.
HeimattouristChallenge:
- 12 von 100 Irreler Wasserfälle
Nach dem Frühstück ging es los. Wir wollten heute nach Luxemburg – shoppen. Fies, wenn man dann morgens mit Kopfweh erwacht. Aber nur die Harten kommen in den Garten. Durch den Scheiß wollte ich nicht den Tag versauen. Tablette genommen und auf ging es.
Luxemburg war dieses Mal echt mehr als kleiner Stadtbummel und Besuch bei Lush sowie zum Kaffeekauf gedacht. Wir hatten auch eher vermutet, dass das Diesig-Nieselige, was der Morgen bot, sich durch den Tag hindurch ziehen würde. Der wundervolle blaue Himmel, der sich im Lauf des Vormittags zeigte und der auch jetzt noch vorherrscht, war eine großartige Überraschung. Danke,liebes Universum. Kannst Du es morgen bitte auch noch trocken sein lassen, wenn wir nach Trier wollen?
Von hier nach Luxemburg hinein ist man schnell. Echternach ist sehr nah. Dieses konnten wir auf der Hinfahrt im dichten Nebel allerdings nur erahnen.Auch auf der Fahrt nach Luxemburg-Stadt begleitete er uns standhaft.
In Luxemburg suchten wir uns ein Parkhaus. Achtung: Gegen die Preise dort fürs Parken können unsere deutschen Touristädte einpacken. In Deutschland zahlt man im Vergleich dazu fast nichts. Doch man gönnt sich ja sonst nichts.
Ein wenig ziellos taperten wir umher von einem Park, in dem ein riesiges Piratenschiff aus Holz auf einem Spielplatz stand…jetzt Kind sein und Jack Sparrow spielen…zum nächsten Park, in dem ein künstlich angelegter Teich den Hunden als Wasserquelle diente, hin zu einer riesigen Brücke, der Adolphe-Brücke, die Richtung Bahnhof führte. Wir querten sie. Auf der anderen Seite fiel unserem Routenplaner ein, dass die vorherige Seite doch eher in Richtung Innenstadt und zu Lush führte. Maps, wir lieben Dich.
Also wieder zurück. Jetzt hatten wir es aber. Die Stadt fand sich – einfach den Menschenmengen folgen. Lush fand sich…ein Geschäfterl zum Postkartenkauf fand sich auch und für den hungrigen Gast in Luxemburg auch eine Brasserie. Zweimal die Tagliata vom Rind mit Salat und Pommes. Dazu bitte zwei Latte Macchiato. Entweder wirkten wir überaus arm oder ich muss an meinem Französisch arbeiten. Zwar bekam jeder von uns seinen Macchiato, das Essen jedoch war irgendwie eine Portion für zwei…ähm… Gut, es reichte dicke und war wirklich lecker, aber bestellt war anders. Egal…dann halt so.
Auf dem Heimweg hielten wir zum Kaffeekauf noch in Wasserbillig. Meine Güte, so viele Tankstellen auf einem Haufen. Dann ging es zurück zum Campingplatz.
Pause…Kaffee…Hunde füttern und schließlich das gute Wetter noch nutzen wollend nach Irrel bzw. zu den dortigen Wasserfällen. Parkmöglichkeit besteht gut 500 m von den Wasserfällen entfernt. Von dort aus ging es zu Fußüber die Straße und zu den Wasserfällen herüber, die in einem kleinen Buchenhain lagen. Voll war es wieder einmal nicht. Das traf sich.
Zu Beginn wurden wir über ein Schild aufgeklärt, dass die Irreler Wasserfälle keine eigentlichen Wasserfälle sind, sondern Stromschnellen, die in der Eiszeit entstanden sind. Sie fließen durch Luxemburger Sandstein, den sie ganz nach ihren Wünschen formen.
Uns erinnerte das Ganze ein wenig an die Gaulschlucht in Lana. Aber der Ort wirkte irgendwie verzaubert. Einfach beim Laufen auf sich wirken lassen. Den Strom über die stabile hölzerne Brücke überqueren, auf einer der vielen Bänke rasten und die Stimmung genießen.
Natürlich durfte ein kleines Bad für die Hunde nicht fehlen, wobei unsere petite maman, wie Momoin Luxemburg von einer freundlichen Dame genannt wurde, wieder einmal Probleme hatte, einen geeigneten Zugang zu finden. Irgendwann ging es dann aber zum Auto.
Auf einem Hinweisschild hatten wir die Prümerburg entdeckt. Sie hat kein eigenes braunes, touristisches Hinweisschild, aber Burgen sind doch immer sehenswert. So fuhren wir über Prümzurlay in den Ortsteil Prümerburg. Über Serpentinen ging es eine schmale Straße hinauf. Links abbiegen und am Feldrand parken. Aus dem Auto heraus und…. … … … STILLE! Schreiende Stille…
Nur der Klang der Natur…Vogelgezwitscher…Wind… Keine menschlichen Geräusche. Da hat man schon beim Schließen der Autotür ein schlechtes Gewissen. Aber solche Ruhe mag ich ja total. Je weniger man vom Menschen wahrnehmen kann, desto besser.
Der Wegweiser deutete auf den verschlafenen Ort Prümerburg – 0,6 km zur Burg. Wir folgten ihm. Zwei Autos kamen uns entgegen. Ansonsten wirkten die Häuser sehr verschlafen bis unbewohnt, zumindest ein großer Teil. zwei fanden sich nur noch unter der Bezeichnung „verfallen“ wieder, von denen die Natur sich eines bereits zurückgeholt zu haben schien. Am Ortsausgang stand wieder ein Wegweiser. Unterhalb der Häuser deutete er auf einen Waldpfad. Wir folgten ihm, begegneten einem freundlichen Jogger, gingen am steilen Abgrund entlang, sahen wunderschöne Felsen hervorragen und schließlich die Burgruine vor uns.
Welch panoramahafter Blick übers Tal sich hier bot. Atemberaubend.
Über eine steinerne Brücke gelangten wir in den Burghof. Von der Ruine steht noch eine Hauswand mit Fenstern und ein begehbarer Turm. Über eine Treppe gelangt man nach unten in die Burg, wo man zum einen ins Tal sehen kann, aber auch weitere Wege gehen könnte, die allerdings vergittert waren. Wir genossen einfach Ruhe, Ausblick und Atmosphäre noch eine ganze Weile, bevor wir uns auf den Rückweg machten und den Abend am Wohnwagen bei Käse, Weintrauben und Brot ausklingen ließen.
What a wonderful day…
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