Französisch en Route Part II 13.-20.05.2023

Baden im Golf von Morbihan war unser nächstes Ziel, wo wir endlich von herrlichstem Wetter Willkommen geheißen wurden. Nein, Schmuddelwetter macht uns tatsächlich nicht viel, aber trocken und Sonne, nicht zu warm – das ist uns schon ganz lieb. So ehrlich müssen wir wohl sein. Und es war nicht nur das herrrliche Wetter, welches uns verzauberte. Der Golf ist wundervoll, seine Inseln sind traumhaft und wie überall bislang waren die Menschen, die wir kennenlernten klasse. Der freundliche, respektvolle Umgang miteinander ist wirklich eine Wohltat. Schon auf dem ersten Spaziergang wunderten wir uns über einige riesige, alte Segler, die im Hafen, von denen im Laufe der paar Tage, die wir dort verweilten noch einige einlaufen würden. Wir standen kurz vor dem Beginn der Semaine du Golfe, die alle zwei Jahre stattfindet und einen beeindruckenden Blick auf wundervolle Schiffe bietet.

„Les chiens sont-ils un problème?“, meine behutsame Nachfrage, als wir gerne eine Rundfahrt mit dem Schiff durch den Golf machen wollten. Doch lächelnd wurde ich beruhigt. Nein, solange man sie an der Leine lasse, seien Hunde herzlich Willkommen. Im Propekt stand sogar ausdrücklich „Hunde reisen natürlich kostenlos“. Perfekt, also stand für uns eine Fahrt mit dem Schiff durch den Golf an. Abschließend ein Besuch der Ile aux Moines, die uns verzauberte, während einer erkundenden Wanderung. Hier gab es auch endlich einmal köstliche Galette und leckere Moule aux Frites. …wenn Dein Essen ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubert…

Bis zum 15. Mai blieben wir hier und auch hier fiel die Abreise wieder sehr, sehr schwer.

Auf nach Port Louis hieß es als nächstes. In einer Festung der Zitadellenstadt liegt der Stellplatz von Camping Car Park, den wir nach einem Besuch der Waschmaschine beim Supermarché aufsuchten. Wieder für uns ein absolutes Highlight. Kultur mit dem Museum der französischen Ostindien-Kompanie und dem Nationalmuseum der Marine im naheliegenden Lorient, Entspannung an wunderschönen kleinen Stränden und ein herrlicher Hafen. Für uns war es ein Ort zum Sinnieren, zum Seelebaumelnlassen. Am Strand sitzend den Sonnenuntergang bestaunen, im klaren Wasser Krebse und Anemonen verfolgen und einfach die Atmosphäre im Schutz der mächtigen Mauern genießen.

Kennt Ihr das? Wenn sich ein Ort nur beim Befahren nicht gut anfühlt? Nichts bedrohliches oder so – keineswegs, aber irgendwie ein „das ist nicht unseres“. Genau dieses Gefühl packte uns in Pont Aven. War es zu touristisch? Ich weiß es nicht und vielleicht tun wir der Stadt der Künstler auch absolut unrecht, doch wir hielten lediglich an, uns ein neues Ziel zu suchen, denn Pont Aven hatten wir eigentlich als nächstes Ziel gedacht.

Gefunden war schnell ein kleiner Ort voller Charakter, zauberhaft am gleichnamigen Fluss gelegen und herrliche Wandermöglichkeiten bietend: Le Faou. Der Stellplatz von Camping Car Park war gut ausgewiesen und in Ermangelung von Strom und Sanitär sogar kostenlos. So stand Groot ruhig auf einer Wiese und wir hatten es nicht weit zum kleinen, zauberhaften Stadtkern, wo wir durch die engen, gepflasterten Gassen zwischen schiefergedeckten Fachwerk- und Giebelhäusern flanieren konnten. Einer der wenigen Orte Frankreichs, an dem die Häuser in ihrer ursprünglichen Form bei der auch die feingearbeitete Schieferfassade, die das Haus individualisierte, erhalten blieb. Auch die schöne Kirche „Saint Sauveur“ lockte uns. Vom einstigen hohen Status als Tor zum Meer und als Poststation zeugte noch der eindrucksvolle Place de la Mairie. Und war das zuviel an Kultur, so bot sich ein herrlicher Weg entlang des Flusses durchs Grüne an.

Ein langes Wochenende stand bevor und da auch die Franzosen solche Tage natürlich gerne für Campingausflüge nutzen, suchten wir als nächstes einen Campingplatz, auf dem wir etwas länger verweilen wollten. Eine Insel – ja, wir wollten irgendwo auf einer Insel bleiben. Diese fand sich schließlich mit der Ile Grande, der größten Insel im Gezeitenareal an der Cote de Granite Rose. Mit einer Fläche von 300 Hektar lässt sie sich gut erkunden. Vom Festland trennt sie ein schmales Priel.

Der Campingplatz, Camping Municipal de Ile Grande, Camping du Douerlin, auf dem wir einen schönen Stellplatz mit Meerblick ergattern konnten, füllte sich ab freitags massiv, und dennoch herrschte die für Frankreich so typische entspannte Ruhe – das Laissez faire… Der Inhaber war superfreundlich und wir buchten direkt bis sonntags. Das Sanitär war super sauber und morgens gab es köstliches Baguette und Croissants.

Die nächsten Tage waren der Erkundung der Insel gewidmet, die man auf einem Wanderweg umrunden kann. Auch das Vogelschutzzentrum des LPO mussten wir natürlich besuchen. Die Hunde durften mit hinein. Hier kann man sich auf einer großen Leinwand die Basstölpelkolonie auf einer der anderen Inseln ansehen und sich über die Verschmutzung der Meere auf liebevoll gestalteten Schautafeln schlau machen. Auch werden hier erkrankte oder verletzte Vögel gepäppelt bis sie wieder ausgewildert werden können.

Hoch oben auf der Insel findet man die Allee Couverte, ein sehr gut erhaltenes Hünengrab aus der Neusteinzeit.

Auf der Ile Grande wurde lange Zeit Granit abgebaut, Granitsteine, Spuren im Fels, aber auch ein Denkmal erinnern daran.

Nicht zu kurz kamen hier natürlich auch Maja und Pami, die das Toben an den Stränden genossen.

Herrliche Fotomotive boten sich mit den vom wilden Meer geformten Felsen, an denen wir uns kaum satt sehen konnten.

Ein in sich zauberhafter Ort, mit wunderbaren, freundlichen Menschen, den wir ganz sicher nochmal Besuchen werden…ein Ort, der glücklich macht. Ein Ort, an dem die zweite von drei Wochen vorüber ging.

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